|
Leseprobe
"Ortswechsel"
Die Wohnungen, Orte und Umgebungen, in denen man gelebt hat, sind Haltepunkte oder Wegmarken, an denen man sich orientieren kann. Immer waren sie mit einer Veränderung der Lebensumstände verbunden oder läuteten gar eine neue Lebensphase ein. Sie mit einigem Inhalt zu versehen, war der Zweck dieser ganzen Veranstaltung.
An deren Ende fragt man sich unwillkürlich, ob man vieles von dem, was man sich im Leben vorgenommen hat, realisiert hat. Radikal zugespitzt lautet die Frage: Hat man richtig oder falsch gelebt? Die Frage erscheint mir müßig. Man hat nur ein Leben, und das ist dasjenige, das man gelebt hat und lebt. Optionen bzw. andere Möglichkeiten stellen sich immer konkret, und darüber muss in der jeweiligen Situation entschieden werden. Jede Rekonstruktion einer solchen Situation muss die Bedingungen und Alternativen ins Visier nehmen, die in der Situation gegeben waren. Ob eine andere Entscheidung zu einem besseren, d.h. geglückteren Leben geführt hätte, lässt sich seriös nicht beantworten.
….. Das nochmalige Nacherleben einiger Umstände, die uns damals bewogen haben, unser Leben so zu gestalten, wie wir es getan haben, kann einiges ins rechte Licht rücken. Die Frage: Was gewesen wäre, wenn…? mag von einigem Reiz sein, bleibt aber abstrakt. So schauen wir auf das Leben, das wir geführt haben, zurück. Ein anderes gab es nicht.
<< Zurück
|